Einwohnerverein St. Georg von 1987
Wir unterstützen das Lampedusa-Zelt in St. Georg! Pressemitteilung des Einwohnervereins St. Georg, den 22.9.2020 Wieder einmal ist St. Georg verstärkt in den Medien. Die Polizei feiert das Einjährige der Videoüberwachung des Hansaplatzes, interpretiert die Kriminalitätsdaten auf recht eigentümlich-einseitige Weise und ignoriert vermehrtes Deliktsaufkommen in den Nachbarstraßen. Das Bezirksamt winkt sowieso jeden Hotelneubau in der näheren Umgebung durch und genehmigt die nochmalige Erweiterung der Außengastronomieflächen auf Park- und Ladezonen der Langen Reihe, ignoriert dabei aber vollständig die Interessen und das Ruhebedürfnis der AnwohnerInnen. Noch gar nicht wahrgenommen wurde die ?konzertierte Aktion von Bezirksamt Mitte und Genossenschaft? (so die IG Steindamm auf ihrer Website), dem Vor-Ort-Büro am Hansaplatz zum Jahresende zu kündigen, obwohl dort eine die vielfältige und nicht immer problemlose Hansaplatz-Szene ansprechende ehrenamtliche Arbeit geleistet wird. Seit kurzem werden vom Bürgerverein St. Georg und der IG Steindamm (gemeinsamer Vorsitzender: Markus Schreiber) Unterschriften gegen die Rückkehr des Lampedusa-Zelts auf den Steintorplatz gesammelt. Markiger noch: ?Wir wollen, dass dieses Zelt nie wieder nach St. Georg kommt? (M. Schreiber, laut Mopo online vom 10.9.2020). Der Einwohnerverein spricht sich klar für das Lampedusa-Zelt in St. Georg aus. Wir haben schon seinen überraschenden, rechtlich höchst fragwürdigen Abriss unter dem Deckmantel der Coronapandemie Ende März 2020 scharf kritisiert und die Frage gestellt, was mit dem Zelt und seinen beherbergten Gegenständen passiert ist. Wir fordern jetzt ? auch im Dialog mit der Lampedusa-Gruppe ? die Wiederherstellung des Zelts auf dem Steintorplatz. Wir bieten uns aber auch an, vermittelnde Gespräche über einen alternativen Standort in St. Georg, also in Hauptbahnhofnähe zu führen. Wir widersprechen ausdrücklich der Einschätzung der IG Steindamm, dass das ?Zelt in St. Georg unerwünscht? sei und sich ?Bürger, Unternehmer, Vereine, Verbände? dagegen aussprächen (https://www.ig-steindamm.de/aktuelles/342/heute-in-der-mopo-lampedusa). Es sei denn, man meint damit die Gruppen, deren Vorsitzender, Vorstandsmitglied oder Partner Markus Schreiber sowieso schon ist. St. Georg ist und bleibt ein internationaler Stadtteil. Allemal am Steintorplatz und auf dem Steindamm, genauso auf dem Hachmann- und dem Hansaplatz, also im Herzen St. Georgs. Dort mischen sich alle möglichen Ethnien, Kulturen und Religionen. Hierhin, in die unmittelbare Nachbarschaft des Hauptbahnhofs, gehört die Diversität dieser Welt, in ihrer ganzen Bandbreite und Herausforderung und ? ja ? auch Belastung. Hierhin gehört nicht zuletzt das Lampedusa-Zelt als ja genehmigte Dauermahnwache, als permanente Erinnerung und Mahnung an die Probleme der Lampedusa-Geflüchteten und das Leid der über 80 Millionen Flüchtlinge weltweit. In diesem Zusammenhang bekräftigen wir nachdrücklich das Statement des Stadtteilbeirats St. Georg vom 29. März 2017, in dem es einleitend heißt: Eine Stadtteilgesellschaft wie St. Georg ist sowohl ein ?Melting Pot? (Schmelztiegel) wie auch eine ?Salad Bowl? (Salatschüssel). Hier treffen Menschen aller sozialen Schichten wie auch mit den verschiedensten kulturellen Hintergründen aufeinander, leben teils ihr eigenes Leben, kommen aber auch beständig in Kontakt mit anderen Gruppen von Menschen. Unser Ziel ist das einer offenen Stadtteilgesellschaft, in der die verschiedenen Lebensentwürfe nebeneinander Platz und Akzeptanz finden ? ein Hauptbahnhofviertel ist ein Hauptbahnhofviertel ist ein Hauptbahnhofviertel, mit gut 10.000 BewohnerInnen, 40.000 Arbeitenden, täglich 600.000 Bahnhofsgästen und eben auch vielen Entwurzelten, Gestrandeten und Verarmten dieser oftmals keineswegs gerechten, humanen Welt.
Einwohnerverein St. Georg von 1987 e.V. per Adresse Stadtteilbüro St. Georg, Hansaplatz 9, 20099 Hamburg <http://www.ev-stgeorg.de> , info@ev-stgeorg.de <mailto:info@ev-stgeorg.de> , Mobil 0160/91 48 10 27